Slowfox

Sebastian Gramss – double bass
Hayden Chisholm – sax
Philip Zoubek – piano

Von allen unkonventionellen Projekten, die Sebastian Gramss initiiert hat, ist Slowfox das melodischste. Grundsätzlich richtig, gleichwohl sollte auch diese Feststellung in Relation gesehen werden. Selbstverständlich sind ECHO-Preisträger Gramss, Hayden Chisholm und Philip Zoubek viel zu reflektiert, um sich aufs dünne Eis des Entertainment zu verirren. „Wir laden die Hörer ein, indem wir an Vertrautes anknüpfen“, beschreibt Sebastian Gramss den Ausgangspunkt, von dem aus das Trio eine kammermusikalische Ästhetik des Nachspürens entwickelt. Die Musik lebt von einer feinsinnigen Tiefe, in der es viel zu entdecken gibt: harmonische Raffinesse, elegante Klangideen, subtile Imaginationskraft.

Bandleader Gramss, der auch als Produzent wirkte, nennt die Musik „Melodic Avantgarde“. Anders aber als jene umstürzlerische Avantgarde früherer Dekaden verändert Slowfox bestimmte, aber eben nicht alle gängigen Parameter. Der offene Ansatz des Trios bringt ausgefuchste Strukturen und Improvisationen zusammen, spricht gleichermaßen Intellekt und Herz an. Statt plakativer Rasanz oder Muskelspiele gibt es hier atmosphärische Zwischentöne und schlanke Klänge, die sich in transparenten Arrangements verzahnen.

Video
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